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Marktraumstellung L-/H-Gas

Die BDEW-Landesgruppe Norddeutschland begleitet Ihre Mitgliedsunternehmen intensiv und in enger Abstimmung mit der DVGW-Landesgruppe Nord bei der anstehenden Marktraumumstellung von L- auf H-Gas.

L-H-Gas Marktraumumstellung LG Norddeutschland

Worum geht es?

Das deutsche L-Gasaufkommen in Deutschland sowie die L-Gas-Liefermengen aus den Niederlanden sind ausgehend von ihrem heutigen Anteil am gesamten deutschen Erdgasbedarf i. H. v. rund 26% rückläufig. Durch die angekündigte vorzeitige Reduzierung weiterer niederländischer Fördermengen auf Grundlage zunehmender Gefahren durch Erdbeben werden die in Deutschland verfügbaren  Mengen voraussichtlich sogar noch schneller als geplant zurückgehen. Aus dieser Marktsituation heraus werden in den kommenden rund 15 Jahren die derzeitigen L-Gas-Gebiete auf das zukünftig in deutlich höheren Mengen verfügbare H-gas umgestellt – dies kennzeichnet den Prozess der Marktraumumstellung.

Dieser setzt neben einigen netztechnischen Maßnahmen in erster Linie die Anpassung aller installierten Gasgeräte bei Endkunden von L- auf H-Gas  H gemäß den technischen Regeln des Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) voraus. Der DVGW schätzt dabei die Zahl der umzustellenden Heizungsanlagen sowie weiterer Gasgeräte auf vier bis fünf Millionen. Für diesen Prozess sind die jeweiligen Netzbetreiber zuständig, denen gemäß §19a EnWG auch die Kostenverantwortlichkeit der Umstellung sowie für die Wälzung der Aufwendungen im Marktgebiet zukommt.

Das DVGW-Arbeitsblatt G680 „Umstellung und Anpassung von Gasgeräten“ sowie die aktuelle Kooperationsvereinbarung Gas VII (KoV VII) geben dabei grundlegende Standards der technischen Umstellung sowie zu Prozessen und Verantwortlichkeiten zwischen den Marktpartnern vor. Dem zum Trotz ist die Marktraumumstellung ein voraussetzungsvoller Prozess mit einigen noch zu klärenden Herausforderungen.

Vielzahl von norddeutschen Netzbetreibern ist betroffen

Die betroffenen Gasnetzbetreiber haben im engen Austausch mit der Bundesnetzagentur (BNetzA) einen regelmäßig anzupassenden Netzentwicklungsplan für das deutsche Gasnetz entwickelt, der verbindliche Vorgaben für die Umstellung enthält. Der Blick auf den aktuellen NEP 2014 macht deutlich: Norddeutsche Netzbetreiber aus Niedersachsen und Bremen werden in den kommenden Jahren Pionierarbeit leisten. Die ersten Umstellungen werden demnach ab 2015 stattfinden, bis 2025 ist eine große Zahl niedersächsischer Netzbetreiber von der Umstellung betroffen.

Aktive Unterstützung der Mitgliedsunternehmen durch die BDEW-Landesgruppe Norddeutschland

Die BDEW-Landesgruppe Norddeutschland unterstützt die betroffenen Unternehmen aktiv mit einer umfassenden Gremienarbeit, der Begleitung der Meinungsbildung in Politik sowie Behörden und bildet eine Plattform für den fachlichen Austausch. Seit Herbst 2013 widmet sich eine interdisziplinäre Projektgruppe von BDEW-Landesgruppe Norddeutschland und DVGW-Landesgruppe Nord mit rund 30 beteiligten Mitgliedsunternehmen erfolgreich den vielfältigen Herausforderungen der Marktraumumstellung. Konkret verfolgt die Projektarbeit dabei folgende Ziele:

  • Diskussion operativer Aspekte der Umstellung (EDV-Planung, Erhebung Anlagendaten, Koordination Umstellungsdienstleister, Kommunikation mit Anspruchsgruppen)
  • Erarbeitung eines regionalen „Umstellungsfahrplans“ auf Verteilnetzebene
  • Diskussion über die angemessene regulatorische Abbildung des Umstellungsprozesses
  • Schnittstelle zu Bundesgremien von BDEW und DVGW

Konstruktiver und regelmäßiger Austausch mit den Regulierungsbehörden

Besonders hervorzuheben ist der enge und konstruktive Austausch mit Vertretern der BNetzA sowie der Landesregulierungskammer Niedersachsen (LRegK) als regelmäßige Teilnehmer der Projektgruppensitzungen sowie im Zuge weiterer Fachgesprächen. Hier setzen wir und für eine angemessene regulatorische Anerkennung der im Rahmen der Marktraumumstellung zu leistenden Aufgaben gem. §19a EnWG sowie für eine transparente Kostendokumentation im Sinne unserer Mitgliedsunternehmen ein.

Mitglieder finden weiter unten einen Link zu den Unterlagen im BDEW plus zum Download.

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